Edit: ich konnte den Eintrag nicht so stehen lassen, das war einfach viel zu nüchtern und wurde den Eindrücken nicht gerecht. Deshalb habe ich am nächsten Morgen noch etwas „editiert“ 🙂
Da wir gestern (Dank Zeitverschiebung) bereits um 20:00 Uhr im absoluten Tiefschlaf waren, hatten wir keinerlei Probleme, den heutigen Morgen schon sehr früh zu beginnen. Den Wecker hatten wir für 8:00 Uhr gestellt – aber wach war ich bereits um 5:30 Uhr. Also wurde die Zeit für etwas Planungsoptimierung genutzt und das Handy mit einigen Unternehmungen gefüttert.
Nach einem kleinen Complimentary Continental Breakfast machten wir uns auf den Weg zur Georgetown Loop Railroad, einer Gesellschaft, die auf einer ehemaligen Minenstrecke historische Züge betreibt und auch Führungen in einer solchen Silbermine anbietet.
Auf der Hinfahrt machten wir kurz Halt, um bei Walmart ein paar Basics zu besorgen. Naja, im vorliegenden Fall bestanden die Basics aus einer Großpackung Mineralwasser und diversen Süßwarenerzeugnissen. Aber der letzte Konsum ebendieser war einfach schon viel zu lange her und somit schlicht überlebenswichtig!
An der Eisenbahnstrecke angekommen, musste ich enttäuscht feststellen, dass am heutigen Tag leider keine der großartigen Westerndampfloks in Betrieb war, sondern eine Diesellok aus den frühen 50ern das Gespann von historischen Waggons anführte.
Nagut, man kann ja nicht immer gewinnen, aber das falsche Zugfahrzeug tat der Rundfahrt keinen Abbruch: Die Fahrt ging etwa eine Stunde durch die Rocky Mountains über schwindelerregende Brücken und ein beeindruckendes Panorama. Zusätzlich stand ein kleiner Snackkorb bereits an unserem Tisch im Erste-Klasse-Waggon für uns bereit, um von uns während der Fahrt genüsslich geplündert zu werden.
An der Lebanon-Silbermine stiegen wir dann aus, um an einer Führung durch selbige teilnehmen zu könnten. Wir gingen tief in den Berg und man konnte zumindest erahnen, wie hart und gefährlich das Leben eines Minenarbeiters war. Nach einer Stunde in überwiegend gebeugter Haltung bei kuscheligen 4 Grad gelangten wir zurück ans Tageslicht und setzten die Zugfahrt fort.
Anschließend statteten wir den historischen Örtchen Georgetown und Idaho Springs einen Besuch ab. Nachdem wir einen kleinen Spaziergang durch die malerische Einkaufsstraße von Idaho Springs gemacht und in einer der Pizzerien königlich gespeist hatten, besuchten wir das Grab von Buffalo Bill auf dem Lookout Mountain. Dieser Berg hat nicht umsonst diesen plakativen Namen, denn die Aussicht- und Fernsicht ist tatsächlich atemberaubend! Der alte Bill hat sich tatsächlich ein schönes Fleckchen Erde für die Ewigkeit gesichert!
Für den weiteren Nachmittag hatten wir einen Besuch des Red Rock Amphitheatres geplant, einer Open Air – Bühne, die mitten in die hohen Steinformationen der Red Rocks gebaut wurde – eine sehr geniale Kulisse, die wir nun gerne persönlich betrachtet hätten!
Doch leider kamen wir zunächst nicht in den Genuss, denn „dummerweise“ war am heutigen Abend ein Konzert von The Decemberists und die Vorbereitungen für den Einlass hatten bereits begonnen. Also schmollten wir ein wenig und machten uns daran, das Umfeld zu erkunden. Das STEILE UMFELD sollte ich hinzufügen! Alter Schwede, was waren wir fertig, als wir da oben ankamen- aber das Panorama entschädigte dann vollumfänglich für die Mühe.
Aber was tun, wenn man eigentlich nur wegen dem Amphitheatre hier hin gekommen war? Richtig, schnell noch Tickets an der Abendkasse besorgen und das Konzert einfach mitnehmen. Wird zwar dann ein langer Tag, aber wir sind ja noch jung 🙂
Und es war tatsächlich richtig gut: nette Musik (von einem Künstler, von dem ich persönlich vorher noch nie was gehört hatte), eine beeindruckende Kulisse – und hinter der Bühne den Fernblick über Denver! Großartig!!! Und dann bei absoluter Dunkelheit in der Ferne hinter der Bühne ein vorbeiziehendes Gewitter zu sehen, während man selbst unter sternenklarem Himmel sitzt, war auch mal was neues!
Puh, das war ein echt langer Tag mit soooo vielen Erlebnissen. Irgendwie ruft gerade mein Bett sehr, sehr deutlich – deshalb liest sich dieser Tagebucheintrag vermutlich auch ein wenig wie die Aufzählung einer Einkaufsliste- aber es war echt geil!!!
In den kommenden Tagen sind jedenfalls keine Spontankonzerte bis tief in den Abend vorgesehen, so dass die zukünftigen Einträge nicht von komatöser Müdigkeit geprägt sein werden 🙂
Deshalb hier nun noch einige weitere optische Eindrücke des Tages: