Der heutige Tag begann verregnet – also haben wir uns lieber nochmal rumgedreht und auf besseres Wetter gewartet. Als dieses auch gegen 11:00 Uhr noch nicht kommen wollte, planten wir um und buchten zwei Tickets für die örtlichen Hop-on-hop-off-Busse. Die nächste Haltestelle war etwa 500 Meter entfernt, direkt am Bootshafen. Wir packten also unser Marschgepäck, hüllten uns prohylaktisch in unsere Regenjacken und stiefelten los. Doch an der Kreuzung vor der Haltestelle meinte das Wetter, es uns mal kurz so richtig besorgen zu müssen: Einmal Wolkenbruch bitte. Mit Nachschlag.
Fünf Minuten später standen wir durchnässt und sort of angepisst unter einem Regenschirm an der Haltestelle und warteten darauf, dass uns endlich einer dieser HOHO-Busse aufnimmt. Wir hatten uns überlegt, einfach bis zum Ende des Regens im Bus zu bleiben. Als er dann endlich kam, erkannten wir, dass diese Idee auch noch andere hatten: Bus voll, Stehplatz bitte!
Zum Glück klärte es nach einigen Haltestellen auf und passend zum Ausstieg an den Totempfählen stiegen wir dann wieder aus. Von dort zogen wir dann quasi querfeldein durch das Viertel, das irgendwie mehr an einen tiefen Wald erinnerte, als an eine Großstadt. Seeeeehr urbanes Gelände inkl. Biebersee (aber bis auf eine Ente, die vor uns ausgiebigst Gefiederpflege betrieb, ließ sich kein weiterer Seeanwohner blicken).
Durch den Wald schlugen wir uns dann noch bis zum Prospector Point Lookout durch, von wo wir einen tollen Blick auf die Lionsgate Bridge hatten.
Anschließend bestiegen wir den nächsten Bus und fuhren weiter bis zur Gastown. Hier steht die weltweit erste Dampfuhr: Eine aufwändige Mechanik, bestehend aus Schwungrädern, Spiralen, Stahlkugeln und großem Pendel wird mittels Dampf aus einem Auslass der Fernwärmeleitung betrieben und treibt somit die vier Ziffernblätter der Straßenstanduhr an. Alle 15min ertönt dann ein Dampfpfeifenspiel – echt u(h)rig! 🙂
Der Asiate im Bild ist übrigens ein perfektes Beispiel für das schier lawinenartige Auftreten dieser Touristenhorden. Es ist an manchen Punkten schlicht unmöglich, selbst mal ein schönes Foto zu machen, da diese Gattung in ihrem Tunnelblick überhaupt nichts mitbekommt – außer, dass sie selbst jetzt ein Foto will. Die rennen einen dabei sogar fast über den Haufen, Hauptsache: das Bild (möglichst mit Riesentablet gemacht, das einem dann direkt vor die eigene Linse gehalten wird) ist im Kasten!
Da sich der Tag inzwischen auch etwas Richtung Abend neigte und auch die HOHO-Busse ihre letzte Runde begonnen hatten, fuhren wir in Richtung Hotel. Auf dem Weg besorgten wir uns noch eine Kleinigkeit zu Essen und läuteten dann den ruhigen Teil des Tages ein (nach fast vier Wochen Dauerunterwegs macht man diese ruhigen Abschnitte gerne mal etwas häufiger).
Morgen geht es zurück in die USA und wir kommen am vorletzten Ort unserer Reise an: La Connor.