06. Juni: Butte

Nach einem wirklich herausragenden Complimentary Breakfast in unserem Hotel (echt, das war wirklich mega gut!) machten wir uns mal wieder auf die Weiterreise – heute in Richtung Missoula. Doch vorher machten wir noch einen Zwischenstopp im kleinen Örtchen Deer Lodge, da sich hier ein Gefängnismuseum befindet – und das mussten wir einfach mitnehmen (irgendwie zappen wir im US-TV immer in irgendwelche Gefängnisdokus, was liegt da näher als selbst in einer Doku zu sein 🙂 ).
Leider stellte sich das Old Montana Prison Museum als recht „lieblos“ gestaltet dar. Ich weiß, es klingt relativ komisch, sowas über ein Gefängnismuseum zu sagen, aber auch einen solchen Ort kann man detailreich und interessant gestalten. Die einzelnen Bereiche waren äußerst karg, wenn überhaupt stand mal eine alte Schreibmaschine oder ein leerer Schreibtisch in einem Raum. Sehr tragisch war allerdings der erkennbare Verfall der Gebäude: Abbröckelnde Decken, „temporär gesperrte Bereiche“ und was für uns besonders besorgniserregend war: ein „Ausstellungsraum“ roch unglaublich modrig und es tropfte von der Decke – und als wir hoch sahen, war die komplette Decke tiefschwarz vom Schimmel. Wir hielten es daraufhin für das Beste, den Raum schleunigst zu verlassen.

 

Ok, das erste Museum war eine Enttäuschung – aber in Deer Lodge gab es ja noch drei weitere, die im Eintrittspreis enthalten waren: Ein Automobilmuseum, eins über u.a. den Zweiten Weltkrieg und ein Spielzeugmuseum. Zunächst gingen wir ins Automobilmuseum, da dieses direkt an das Gefängnis angrenzte. Und hier standen über 100 Prachtstücke amerikanischer Automobilgeschichte- eines schöner als das andere. Das entschädigte uns völlig.
Das Spielzeugmuseum war ebenfalls sehr schön eingerichtet. „Oh guck mal, das hatte ich als Kind auch!“ kam sowohl Nadine, als auch mir ein, zwei Mal über die Lippen- und wenn man dann genauer darüber nachdenkt (Mein Kinderspielzeug liegt hier in einem MUSEUM), dann fühlt man sich gaaaaanz plötzlich zieeemlich alt 🙂

 

In Missoula erwartete uns heute etwas Neues: zur Abwechslung übernachten wir nämlich nicht in einem Hotel, sondern in einer Ferienwohnung von Privat. Als wir ankamen, machte sich erstmal amerikanische Vorstadtidylle breit: kleine Einfamilienhäuser in einer Sackgasse, die einjährige Haushündin Pepper begrüßt uns freudestrahlend als neues Familienmitglied (für Nadine gab’s einen dicken Kuss MIT ZUNGE), ich schließe (wie üblich) direkt mit der Nachbarskatze Vader Freundschaft und muss sie anschließend vom Nachbarbaum retten, weil die ungestüme Pepper mit Vader Fangen spielen will.
Wie gesagt: Vorstadtidylle!

Jetzt liegen wir zum ersten Mal seit über zwei Wochen gemütlich auf einer Couch und gucken einen Film: Dante’s Peak  – zur Einstimmung auf Morgen, denn dann geht es nach Wallace, dem Drehort des Films.

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