Für den heutigen Tag hatten wir vorab keine Pläne gemacht. Fest stand lediglich, dass wir irgendwann in Richtung Yellowstone Nationalpark aufbrechen würden.
Beim Auschecken wurden wir von dem freundlichen Hotelmenschen noch kurz über den Park instruiert – insbesondere bezüglich der Bisons wurde er recht deutlich: „Don’t try to make Selfies with Bisons!“ Er erklärte, dass es in diesem Jahr tatsächlich schon zwei Tote gegeben habe, die genau das versucht hatten.
Tod durch Bison – klingt nicht gerade erstrebenswert! Also lassen wir das.
Pünktlich zur Lokalöffnung um 11:30 Uhr standen wir dann beim Pizza Hut umme Ecke auf der Matte und machten uns über das All you can eat Buffet her. Sehr lecker, mal abgesehen von der süßen Nachtischpizza, bestehend aus Mürbeteig und irgendeiner, supersüßen Erdbeersoße. Das ging irgendwie gar nicht!
Anschließend ging es in den Walmart, um Proviant für die nächsten beiden Tage im Nationalpark einzukaufen. Wer weiß, wie die Versorgung in so einem Nationalpark ist – und ich glaube, „selber jagen“ stehen die hier relativ kritisch gegenüber. 🙂
Von der netten Frau in dem Kramladen in Buffalo wussten wir vom Staudamm in Cody, dem Buffalo Bill Dam. Diesem wollten wir unbedingt einen Besuch abstatten – günstig, dass er zufällig genau auf dem Weg in Richtung Yellowstone lag. Es war ein beeindruckendes Bauwerk und da momentan die Schleuse geöffnet war, war das herausschießende Wasser ein gewaltiger Anblick. Die Tatsache, dass momentan gefühlt Windstärke 1000 herrschte, machte das Ganze noch umso intensiver und ich traute mich kaum, mein Handy aus der Hosentasche zu holen – sonst wäre es vermutlich weg gewesen!
Unser nächstes Hotel, genauer gesagt: unsere Waldhütte kurz vor der Grenze zum Yellowstone lag lediglich 67km entfernt. Das ermöglichte es uns, am Abend erneut zurück nach Cody zu fahren, denn hier fand das erste Rodeo der neuen Saison statt. Für dieses hatten wir heute die entsprechende Werbung gesehen und das wollten wir auf gar keinen Fall versäumen.
So saßen wir dann abends um 19:00 Uhr so dick eingepackt wie uns möglich im Cody Stampede Rodeo Park. Leider hatte sich der starke Wind auch auf diesen Teil Codys ausgeweitet – und deshalb war es in der offenen Tribüne extrem kühl. Gut, dass wir aus dem Flugzeug unsere Decken mitgenommen hatten, die vermochten es zumindest ein wenig, uns zusätzlich zu wärmen.
Um 20:00 Uhr ging es dann los und die ersten Reiterinnen marschierten ein. In den folgenden zwei Stunden bekamen wir ein wahnsinnig tolles Spektakel geboten: Rodeo auf Pferden oder Bullen, lustige Einlagen der Rodeoclowns, Kälberfangen mit Lasso (selbstredend, dass wir immer auf Seite der Kälber waren) und vieles mehr. Es war (trotz Kälte) ein richtig, richtig geiler, kurzweiliger Abend und Nadine und ich sind jetzt totale Rodeo-Fans. Insbesondere der Ritt auf den Bullen war ein unglaublich beeindruckender Anblick.
Und: auch wenn das Schauspiel für Tierliebhaber manchmal recht rüde wirkt, so sind wir beide überzeugt, dass keinem Tier ernsthaft ein Leid zugefügt wurde. Letztendlich ist das Rodeo ja nichts weiter, als ein sportlicher Ausläufer der Rinderhaltung.
Jetzt liegen wir in unserer kleinen Waldhütte kurz vor den Toren des Yellowstone Nationalparks – das Außenthermometer zeigt aktuell zwei Grad Celsius – gut, dass die Hütte eine Heizung hat!
