In der letzten Nacht hatten wir einen Einbrecher in unserem Owls Nest- tatsächlich hat er aber lediglich Blut gestohlen- von mir glücklicherweise nur eine Portion, dafür hat es Nadine mehrfach erwischt. Wir haben Rache geschworen…. BLUTIGE Rache!
Deshalb werden wir uns heute Nacht auf die Lauer legen und dann gibt es keine Gnade! 😀
Aber nun genug der Blutrünstigkeit- wir sind hier ja nicht in Texas….. oh, Moment…. Doch…. Naja, was soll‘s: Stirb, Moskito, STIRB! 😊
Heute haben wir uns gegen 10:00 Uhr auf den Weg gemacht, um Fredericksburg zu besuchen, die Kleinstadt mit deutschen Wurzeln, durch die wir vor zwei Tagen gefahren sind.
Tatsächlich war es ein sehr nettes kleines Städtchen mit einer malerischen Main Street und zahlreichen historischen Gebäuden mit überdachten Gehwegen (wie damals im wilden Westen üblich), in denen sich viele nette Geschäfte und Restaurants befanden.
Die „authentischen“ german Restaurants waren bei genauerer Betrachtung allerdings seeeehr amerikalastig – sprich: so stellen sich Amerikaner deutsches Essen vor und schön fritiert werden muss es auch noch. Die deutschen Namen der Speisen waren lediglich ein Anhaltspunkt für das, was man vermutlich in fettig-amerikanisch zu erwarten hatte.
Wer kennt ihn nicht, den german warmen Kartoffelsalat, der stets zu Wiener Schnitzeln gereicht wird, allerdings eher Ähnlichkeit mit hier verbreiteten Mashed Potatoes (Kartoffelpüree) hatte.
Auch die Traditional German Bakery war ein völliger Reinfall, denn bis auf die bayrische Salzbrezel gab es tatsächlich nahezu nichts, was man typischerweise in einer deutschen Bäckerei finden würde, sondern ausschließlich das übliche, weiche Weißbrot und übliche amerikanische Plätzchen und Küchlein mit deutschen Namen.
Interessanterweise ist in Amerika ein German Chocolate Cake sehr weit verbreitet, von dem offenbar viele glauben, dass es sich wirklich um eine echte deutsche Süßspeise handelt. Allerdings hat dieser Kuchen rein gar nichts mit Deutschland zu tun, sondern wurde 1852 von einem amerikanischen Konditor mit dem Namen Samuel German erfunden. Aber ratet mal, welchen Kuchen wir in dieser Traditional German Bakery gefunden haben…. Mysteriös!😊
Da weder Nadine, noch ich Lust auf gutbürgerliche, deutsche NICHT-deutsche Küche hatten, verzichteten wir auf ein Mittagessen in einem der Restaurants mit so wohlklingenden Namen wie Lindenbaum, Auslander Biergarten oder Otto’s German Bistro und einigten uns darauf, lieber etwas anderes, für uns Neues auszuprobieren: SONIC! 😊
Auf dem Weg zum Auto trafen wir dann noch auf einen örtlichen Polizisten, mit dem ich dann einen Patch-Tausch vornahm (es ist ein schöner Brauch unter Polizisten, die Polizeiwappen, die sich auf ausrangierten Hemden oder sonstigen Uniformteilen befinden, in den Urlaub mitzunehmen und gegen örtliche Wappen zu tauschen).
Dann ging es aber endlich los zu Sonic. Hierbei handelt es sich um eine Fastfood-Kette mit einer ganz eigenen „Serviertechnik“ – es handelt sich nämlich um ein „echtes“ Drive-In!
Das in Deutschland übliche Drive-In bei McDonalds oder Burger King heißt in den Staaten nämlich Drive-Thru (weil man DURCH fährt, nicht REIN) – das hat man bei uns vermutlich der sprachlichen Einfachheit halber etwas angepasst.
Das „echte“ Drive In von Sonic bedeutet nämlich, dass die Parkplätze quasi um das Küchengebäude gebaut sind und sich an jedem Stellplatz eine große Menükarte samt Bestellterminal befindet. Man wählt seine Speisen aus, bezahlt direkt am eingebauten Kreditkartenterminal und kriegt sie nach wenigen Minuten ans Auto geliefert und kann sie dann im Auto auf seinem Stellplatz verdrücken.
Heute war also unsere Premiere – und Sonic hat mit Bravour bestanden! Wir haben uns quer durch die Karte probiert und waren äußerst angetan! Ja, das machen wir definitiv nochmal!
Anschließend ging es dann wieder in Richtung „Heimat“, doch auf dem Weg dorthin fuhren wir noch an einem countrymusikträchtigen Ort vorbei: Luckenbach, Texas – bekannt aus dem gleichnamigen Song.
Ok…. „Ort“ ist jetzt etwas übertrieben, denn es gibt dort ein Postamt, eine Kneipe, die Dancehall und zwei Musikbühnen. Ende! Einwohner? Gibt es nicht!
Trotzdem ist in Luckenbach was los – heute zB war ein Open Air Konzert nebst Hochzeit. Deshalb fanden wir uns nur wenige Minuten später unter den Zuschauern ein und lauschten etwas Countrymusik. Dazu gönnten wir uns eine eiskalte Cola – das war schon ne ziemlich coole, private Atmosphäre.
Nebenbei gelang uns dann auch noch ein Foto eines roten Kardinals (des Vogels, nicht eines katholischen Geistlichen!) – also wieder mal viel erlebt, das so nicht geplant war! 😊
Jetzt sind wir wieder in unserer Waldhütte und genießen gerade ein köstliches Cookie & Cream-Eis und unsere Klimaanlage (draußen sind es nämlich wieder jenseits der 30 Grad!).














