25. Mai: Houston

Heute war der Tag der letzten Fahretappe für diesen Roadtrip und es ging von Houston ins gut 400km entfernte Dallas- genauer gesagt nach Arlington, einem Ort zwischen Dallas und Fort Worth.

Aber zunächst besuchten wir in Houston noch ein etwas außergewöhnliches Museum, das ich vor einigen Wochen während der Reiseplanung zufällig entdeckte:

Es ging ins National Museum of Funeral History- oder zu Deutsch: Nationales Museum über die Geschichte von Beerdigungen.

Ursprünglich war angedacht, dieses bereits am Vortag zu besichtigen, aber da das Museum bereits um 17 Uhr schließt, war es einfach nicht möglich, einen entspannten Besuch in der Tagesplanung unterzubringen.

Deshalb trafen wir um Punkt zehn Uhr, rechtzeitig zur Öffnung, vor der Museumstür und verbrachten gut 90 Minuten mit der Frage, wie man die Menschen am besten unter die Erde bringt. Klingt vielleicht etwas morbide, aber tatsächlich war das Museum eines der interessantesten und schönsten Museen, die wir je besucht haben.

Es gab aufwändig restaurierte Fahrzeuge, angefangen von ersten Handkarren über reichlich verzierte Pferdekutschen, erste Motorwagen mit unglaublich detailreichen Schnitzereien, Leichenwagen verschiedenster Epochen bis hin zu einem ausgestellten Presidential Hearse (das englische Wort für Leichenwagen) von Cadillac, in dem die Präsidenten Reagan und Ford zu ihrer letzten Ruhestätte verbracht wurden.

Ferner gab es Bereiche für die Nachtot-Fotografie (es war zu Beginn der Fotografie eine Zeit lang modern, gerade Verstorbene zur Erinnerung zu porträtieren, als seien sie noch lebendig- sprich: der Leichnam wurde mit Metallgestellen oder Schnüren so drapiert, dass man ihn, manchmal sogar mit danebenstehenden Angehörigen ablichtete), über die Funktionsweise von Krematorien, die Leichenpräparation oder die Aufbahrungsrituale des 19. Jahrhunderts.

Jeder Bereich war sehr aufwändig und sehr beeindruckend gestaltet, so dass wir tatsächlich deutlich mehr Zeit im Museum verbrachten wie ursprünglich gedacht.

Im Anschluss besorgten wir im naheliegenden HEB-Markt das Mittagessen und machten uns auf dem Weg. Auf halber Strecke zum nächsten Stopp kam dann genau rechtzeitig eine Rest-Area, auf der wir dann einen der eingerichteten Bereiche in Beschlag nahmen und unser Mittagspicknick verspeisten.

Allerdings war es hier nicht ganz so entspannt wie bei den bisherigen Rastplätzen, denn uns begrüßte zwischendurch eine feuerrote Wespe von der Größe eines Jumbojets (ohne Übertreibung) und ab diesem Moment hielten wir unablässig Ausschau, ob sie zurückkommt ODER Verstärkung holt!

Pluspunkt war allerdings die zusätzliche Flugshow der beheimateten Vögel, die erstaunlich furchtlos um uns herumsaßen und lautstark die Herausgabe von Nahrung forderten 😊

Dann kam (ein weiteres) besonderes Highlight des Urlaubs:

In Waco besuchten wir das Dr. Pepper Museum, das in genau dem Gebäude errichtet wurde, wo seinerzeit die ersten Getränke abgefüllt wurden. Überall konnten noch Spuren von damals erkannt werden, z.B. Löcher in der Holzdecke, durch die seinerzeit die Leitungsrohre verliefen oder ausgewaschener Beton in dem Bereich, wo damals noch händisch die Glasflaschen gereinigt wurden.

Für uns als absolute Dr. Pepper – Fans natürlich echt heiliger Boden – selbstredend, dass ich im Anschluss an den Rundgang noch den angrenzenden Fanshop plündern musste! 😊

Etwa zwei Stunden später erreichten wir dann abends unsere Wohnung in Arlington. Viel Zeit zum Entspannen hatten wir aber nicht, denn wir hatten bereits vor Wochen Karten für ein Country-Konzert von „Shenandoah“ im Billy Bob’s Texas, einem Konzertsaal / Saloon / Tanzschuppen in Fort Worth gekauft. Nein, die Band kannten wir vorher auch nicht – uns ging es ausschließlich um das Erlebnis selbst.

Leider war die Akustik an unserem Platz nicht sehr gut (um es höflich auszudrücken) – deshalb verließen wir unsere Plätze nach gut einer Stunde und stellten uns für ein paar Minuten noch woanders hin, bevor wir zurück nach Hause fuhren. Fazit: Joa, ging so.

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