Wie gestern bereits angedroht, hatte der heutige Tag bis auf endlose Highwaymeilen nicht wirklich viel zu bieten. Deshalb wird der heutige Eintrag auch vermutlich recht überschaubar.
Direkt nach dem Aufstehen freuten wir uns auf das Complimentary Breakfast in unserem Hotel. Leider war dies ein völliger Reinfall, denn auch mit etwas kostenlosem kann man negativ auffallen und so den bisher äußerst positiven Gesamteindruck demontieren.
Es geht nicht darum, ein reichhaltiges, kostenloses Buffet aufzufahren, aber das WAS angeboten wird, sollte zumindest verzehr- oder genießbar sein.
Bestes Beispiel am Vortag das Roswell Inn: eine kleine, feine Auswahl an abgepackten Snacks, dazu Orangensaft und Bananen- das ist als kleine Aufmerksamkeit mehr als ausreichend und die Snacks waren lecker.
Im jetzigen Hotel standen trockene Bagels und steinhartgekochte Eier bereit, die sich in keiner Weise zu einem tauglichen Frühstück verarbeiten ließen. Lediglich zwei Mini-Muffins waren essbar und wurde mit ziemlich dünnem Orangensaft hinuntergespült.
Ne, das war nix und da lässt man es definitiv lieber ganz!
Um 9:00 Uhr saßen wir dann bereits im Auto und fütterten das Navi mit den neuen Koordinaten: 5:50 Stunden reine Fahrzeit, PUH! – aber wir hatten es ja bewusst so geplant, da dieses Teilstück einfach zu wenig bot, um dort sinnvoll eine Nacht zu „vergeuden“.
Die Fahrt lockerten wir mit diversen kleineren Stopps an Visitor Centers, Supermärkten oder sehenswürdigen Landschaften auf und ließen auch das ein oder andere Mal die Drohne aufsteigen, um ein paar Luftaufnahmen für das zukünftige Reisevideo zu machen.
Besonderes Highlight war jedoch unser Picknick-Halt an einer der Rest-Areas auf der Interstate 10. Hier könnten sich unsere Autobahnparkplatzplaner sehr gerne mal umsehen und ein paar Anregungen holen!
Eine derart schöne und gepflegte Anlage haben wir noch an keiner deutschen Autobahn erlebt- nicht mal ansatzweise:
Mehrere, einzelne Picknickbereiche, stylisch mit überdimensionierten Wagenrädern als Stützen für das Sonnendach und ausreichend Platz für große Familien, umgeben von frisch gemähten Rasenflächen mit großen Bäumen und sauber angelegten Gehwegen… schöner kann auch kein Picknickbereich in einer Hotel-Clubanlage sein.
Zusätzlich standen an jedem einzelnen Picknicktisch saubere, festinstallierte Kohlegrills bereit und die angrenzenden Sanitäranlagen waren ebenfalls einwandfrei…
Während unseres gesamten Aufenthalts war ein örtlicher Angestellter vor Ort, der mit der Pflege und Reinigung der Anlage beschäftigt war- und der Allgemeinzustand der Umgebung lässt darauf schließen, dass diese Pflege eher die Regel als eine zufällige Ausnahme ist!
Die einzigen Geräusche, die man hören konnte, waren in der Ferne das Rauschen der vorbeifahrenden Fahrzeuge und das Gezwitscher der vielen verschiedenen Vögel in den uns umgebenden Bäumen.
So und nicht anders richtet man Areale ein, auf denen man nach einer langen Autofahrt RASTEN kann.
Derart ausgebaute Anlagen sind zwar in deutlich größeren Abständen zueinander als die Parkplätze an deutschen Autobahnen (grob gesagt alle 100 Meilen oder 150km), es wird aber bei jeder Anlage darauf hingewiesen, wie weit es noch bis zur nächsten ist, damit man seine Pausen richtig planen kann.
Und ich habe lieber in klar definierten Abständen SOLCHE OASEN, als alle 20km ranzige Parkplätze wie bei uns, zumal es zwischendurch immer mal wieder kleinere Anlagen mit Picknicktischen, aber ohne Sanitäranlagen gibt, die ebenfalls deutlich besser sind als o.g. Parkplätze in good old Germany.
Tatsächlich ging die lange Fahrt erstaunlich schnell rum und war sehr kurzweilig- und der Umstand, dass in Texas die höchste zugelassene Reisegeschwindigkeit von ganz Amerika erlaubt ist (80mph -> mit Toleranz etwa 140km/h), macht auch das generelle Vorwärtskommen autobahn-like.
Interessant war übrigens, dass sich auf unserem Weg innerhalb relativ kurzer Zeit die Vegetation immer mehr veränderte- von der bisherigen, „wüstenlastigen“ Flora mit staubigem Boden, Sträuchern und Kaktuspflanzen zu einer uns eher vertrauten Umgebung mit grünen Wiesen, großen Bäumen und Tannen.
Unser Weg führte uns u.a. auch durch die Stadt Fredericksburg, die wir für einen ausgiebigen Besuch in den nächsten Tagen vorgesehen haben.
Fredericksburg hat sehr deutliche, deutsche Wurzeln und viele Geschäfte, Restaurants und Lokale haben deutsche Namen und werben mit „traditional german food“ oder auch „german quality beer“.
Wir sind sehr gespannt darauf, wie „Deutsch“ es tatsächlich ist oder wie stark die hiesigen Einflüsse das traditionelle German amerikanisiert haben 😊
Jetzt heißt es aber erstmal „Urlaub im Urlaub“ – wir sind knapp eine Woche in San Marcos in einer kleinen Waldhütte und starten von hier unsere täglichen Ausflüge, aber vermutlich erst ab übermorgen 😊