Gegen 11h Ortszeit (bei Euch also gegen 20h) brachen wir auf Richtung Needles.
Doch zunächst wollten wir unsere Vorräte und den Tank etwas auffüllen. „Tanken“ in den USA ist immer wieder ein Erlebnis für sich. Unser deutsches „Tank auf, Sprit rein, bezahlen“ kennt man hier gar nicht. Entweder zieht man hier vor dem Tanken seine Kreditkarte durch den Schlitz der Tanksäule ODER man geht zum Kassierer, hinterlegt soviel Geld, wie man tanken will und kriegt die Säule entsprechend freigeschaltet. Hat man den Tank vorher voll, geht man wieder rein und kriegt sein Wechselgeld… Die spinnen, die Amis.
Nachdem wir dann im Supermarkt noch eine Palette Wasser (fahre niemals in die Wüste ohne Wasserreserven!!) und ein paar Kaltgetränke gekauft hatten, ging es los.
….naja…. zumindest waren wir gewillt…. unser Navi nicht so…. wir hatten nämlich nicht vor, über den normalen Highway zu fahren, sondern über die Historical Route 66… doch unser Navi hat sich so dämlich angestellt (Turn left, left, turn left – ausschließlich auf unbefestigte Staubpisten), dass ich gaaaaaanz kurz davor war, es aus dem Fenster zu schmeissen.
Wir haben dann das zweitbeste getan: uns auf gute alte Straßenkarten verlassen – und schon klappte alles.
Auf unserer Tour haben wir unbeschreibliche Eindrücke gesammelt…. einen Trödelladen mit irren Fundstücken von anno dazumal, eine Tankstelle mitten im Nirgendwo (Zitat des Einheimischen vor der Zapfsäule: „you are in Nowhere, now going to somewhere!“) und ein Rennen mit einem Güterzug…
… mann, wenn ich das lese, werde ich auf mich selbst neidisch
Gegen 18h kamen wir dann in unserem Motel in Needles an- interessanterweise gehört dieses zur selben Kette wie das in Victorville, hat ansonsten jedoch nichts damit gemeinsam. Das Motel liegt auf einer kleinen Erhöhung- und bietet ein tolles Panorama- von der Sauberkeit und Qualität der Zimmer gar nicht erst zu sprechen
Zum Essen ging es abends dann zu „Denny’s“ – einer günstigen Restaurantkette in den Staaten- und mit „günstig“ meine ich ausdrücklich nur den Preis fürs Essen – alles andere war absolut erstklassig. Nadine und ich hatten jeweils ein riesiges Hacksteak mit Röstzwiebeln, Barbeque-Soße, Onionrings und Pommes, dazu dann noch einen riesigen Salatteller mit Roasted Chickenbreast. All das hat zusammen inkl. Getränken keine 25 Dollar gekostet- und als ich die unglaublich freundliche Bedienung darauf hinwies, dass sie meine zweite Dr. Pepper vergessen hat, meinte sie nur „Oh no, all Drinks are free refill“.
Beim Bezahlen kam dann das mit Abstand beste: Unsere Bedienung, Rickie, outete sich als 76jährige Wuppertalerin, die vor 50 Jahren in die Staaten ausgewandert war („I’m from cologne – well, Wuppertal-Elberfeld to be exact“)… dann wünschte sie uns noch „Schöne Ferien!“…
… da fliegt man um die halbe Welt, fährt stundenlang durch die Wüste, geht in einem amerikanischen Diner essen – und wird von einer Deutschen von „umme Ecke“ bedient…. Mann, die Welt ist echt ein Dorf!!!
PS: Elvis lebt!