07. Mai: Las Vegas

Der erste Tag begann bereits königlich – mit einem Blick aus unserem Schlafzimmerfenster auf den Las Vegas Strip. Frühstück haben wir dann natürlich im Bett genossen, uns dann aber direkt fertig gemacht: Heute ging es ins Death Valley und wir waren sehr gespannt auf diesen unwirklichen Ort.

Nach gut zwei Stunden Fahrt erreichten wir das Visitor Center, in dem wir uns als erstes den „America, the Beautiful“-Pass zulegten. Mit diesem Generalpass hat man für ein Jahr Zutritt zu einer großen Auswahl an Nationalparks, u.a. auch allen Parks, die wir auf unserer weiteren Reise besuchen wollen. Und der Pass ist direkt für zwei Personen ausgelegt und kostet gerade mal 80 Dollar- eine sehr gute Investition!

Jetzt ging es endlich – frisch sonnengecremt- ins Death Valley selbst und wir waren absolut geflasht von der Schönheit der Gegend.

Death Valley, das haben wir uns bisher als karges, tödliches Ödland vorgestellt, in dem praktisch kein Leben möglich ist. Aber vorgefunden haben wir eine Welt, die uns gezeigt hat, dass Leben IMMER einen Weg findet: überall blühte es, selbst zwischen nacktem Felsgestein.

Am „Golfplatz des Teufels“ konnten wir noch die Reste des kürzlich entstandenen Sees entdecken: türkise Wasserpfützen, in denen sich Brocken aus purem Salz zu fraktalen Mustern auftürmten. Direkt daneben war das Wasser bereits verschwunden und große Salzbrocken bedeckten den Boden.

Mit den Badlands erreichten wir dann den Ort, der dem tatsächlichen Death Valley entspricht: Hierbei handelt es sich um den tiefsten Landpunkt auf dem Gebiet der USA, mehr als 80 Meter unter dem Meeresspiegel und somit der Ort mit der durchschnittlich höchsten Temperatur. Wir hatten Glück, denn mit milden 33 Grad konnten wir auf dem durchgehenden Salzteppich ein schönes Stück in die „Seemitte“ laufen und ein wenig die Stille genießen.

Anschließend befuhren wir noch eine Seitenstrecke, die als „besonders malerisch“ beschrieben wurde und den Titel „des Künstlers Farbpalette“ trug. Der Name war sehr treffend und irgendwie poetisch gewählt, denn bei der Palette handelte es sich um ein Areal, an dem das Gestein durch verschiedene Legierungen und Mineralien in dezenten Farbtönen, u.a. Türkis oder auch Flieder schimmerte- sehr sehenswert!

Zum Abschluss machten wir uns noch auf den Weg zum Dante’s View, einem 1600 Meter hohen Berg, mit dem man das Tal des Todes aus der Vogelperspektive überblicken kann. Als wir mit unserem Auto die letzte Kurve nahmen und sich plötzlich neben uns die Schlucht mit einer atemberaubenden Aussicht auftat, entfuhr uns beiden ein lautes „BOAH!“ und „WOW!“.

Unsere Erwartungen an das Death Valley wurden nicht ansatzweise „nur“ erfüllt: sie wurden pulverisiert, geradezu übertroffen³.

Ein phantastischer Ort mit völlig unvergleichlicher Schönheit, der seine vielen Facetten nur denen zeigt, die gewillt sind, sie zu entdecken.

Ich weiß nicht, wie oft wir auf der Rückfahrt nach Las Vegas gesagt haben, WIE TOLL es im Death Valley war, aber es war definitiv im guten, zweistelligen Bereich 😊

Vom Tal des Todes ging es dann ohne Umwege direkt zum Airport Las Vegas North, denn hier erwartete uns das Team von Skyline Helicopters zu einem Rundflug über den Las Vegas Boulevard- und da ich im Vorfeld recherchiert hatte, wann am heutigen Tag die Sonne untergeht, konnten wir den Flug zur besonders malerischen, goldenen Stunde genießen.

Anschließend ging es in Hotel, wo wir nach einem kleinen Abendessen den Feierabend einläuteten. Was für ein toller erster Tag- da müssen sich alle anderen Tage ernsthaft ins Zeug legen, so hoch wie die Messlatte gerade liegt. Aber wir sind guter Dinge! 😊

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