22. Mai: Pembroke

Der heutige Tag begann wieder einmal (für Urlaubsverhältnisse) recht früh um 08:45 Uhr. Kurze Zeit später befanden wir uns zunächst im Souvenirstore des Hotels, dann quasi schon wieder auf der Straße, da auch die heutige Etappe etwas länger angelegt war und einige Haltepunkte auf dem Programm standen.

Gut zwei Stunden später erreichten wir die Natural Bridge, eine gigantische Felsformation, die letztendlich der Rest eines riesigen Höhlensystems ist und sich nun als natürliche Felsbrücke darstellt. Das Teil ist so groß, dass es sogar die Höhe der Niagarafälle übersteigt und die Amis mal eben nen Highway darüber gebaut haben- denn wenn schon eine Brücke da ist, warum eine andere teuer bauen?!

 

 

Leider ist war das Gelände der Natural Bridge bis vor kurzem in Privatbesitz und der Eigentümer lässt sich den Zugang zur Brücke recht gut bezahlen: knapp 18 Dollar pro Person durften wir löhnen, um über den Pfad marschieren zu dürfen. Da hält es der Eigentümer einer anderen, nahegelegenen Attraktion ganz anders:

Durch Zufall entdeckte ich bei der Recherche für unsere Urlaubsroute seinerzeit ein Foto im Bereich unserer Fahrtstrecke auf Google Earth: dieses zeigte eine Nachbildung von Stongehenge in Originalgröße. Da der Erbauer, der Eigentümer der Wiese, das ganze aus Styroporblöcken gefertigt hatte, hieß seine Kreation kurzerhand „Foamhenge“. So wie wir es verstanden haben, ist das Projekt offensichtlich aus einer (Bier?-)Laune heraus entstanden und kostenlos zu besichtigen, WENN man weiß, dass es existiert und wo!
Hinweisschilder oder Wegweiser? –Fehlanzeige! Irgendwo geht plötzlich ein Weg rein, da hält man dann auf einem Acker an, geht zu Fuß nen kleinen Hügel hoch: Voilá! Foamhenge!
Und da man an das echte Stonehenge nicht mehr ran darf (ist wohl großräumig abgesperrt) und es derzeit für uns auch auf einem ganz anderen Kontinent liegt, war Foamhenge die einzig wahre Alternative, um unsere okkulte Natur ausleben zu können.

 

 

Einige Augenblicke später ging die Fahrt dann auch schon weiter. Wir wollten unbedingt über den Skyline Drive, eine Gebirgsroute im Shenandoah Nationalpark, da diese Strecke zum einen unglaubliche Ausblicke von oben ins Tal, zum anderen aber auch nahe Einblicke in die hiesige Wildtierwelt ermöglicht. Insgesamt ist der Skyline Drive 105 Meilen, also etwa 170 Kilometer lang. Da es ein Nationalpark ist, beträgt die Mautgebühr für die Durchfahrt 15 Dollar pro Pkw – ein absolut fairer Preis, denn das Befahren der Strecke ist wirklich schön. Da aber durchgehend eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 35 Meilen/Stunde vorgeschrieben ist, benötigt man für ein vollständiges Durchfahren alleine schon drei Stunden – nicht eingerechnet die Zeit, die man zum Genießen der Landschaft an einem der 75 sogenannten Overlooks (also Aussichtspunkte) und deutlich langsamerer Fahrtgeschwindigkeiten bei Kurven oder dem seeeeehr häufig vorkommenden Wildwechsel, benötigt!

Wir haben uns heute insgesamt fünf Stunden auf dem Skyline Drive fortbewegt und haben es ungefähr auf die HÄLFTE der Strecke geschafft! Dafür haben wir mehrere atemberaubende Ausblicke auf die Wälder und Täler von Virginia, eine Schildkröte, DUTZENDE Rehe (die teilweise mitten auf der Fahrbahn standen) und einen Schwarzbären direkt am Straßenrand gesehen. Nicht zu vergessen einen Sonnenuntergang in 1000 Metern Höhe.

 

 

Wir wären auch noch sehr gern bis zum Ende über den Skyline Drive gefahren, doch Wildwechsel im Dunkeln muss ich nicht unbedingt haben und sooo spät wollten wir dann auch nicht im Hotel in Strasburg ankommen. Also ab über eine Nebenstraße und knapp eine Stunde später, um 21:15 Uhr, waren wir dann auch endlich im Hotel angekommen.

Morgen endet unser Roadtrip dann auch schon mit der Fahrt nach Washington. Hier müssen wir dann unseren Mietwagen abgeben, denn die weitere Reise machen wir ab Sonntag mit dem Zug. Wirklich unglaublich, wie schnell die Zeit jetzt rumgegangen ist!

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