18. Mai: Nashville

Heute Morgen sind wir mal wieder etwas früher aufgestanden und haben bereits um 9:00 Uhr aus unserem Hotel ausgecheckt, denn wir wollten an der Sonntagsmesse einer nahegelegenen Cowboy-Church teilnehmen. Es war wieder mal ein Beispiel, wie man „Kirche“ 1000x besser gestalten kann als man es in Deutschland gewohnt ist. Die Messe war trotz anderthalb Stunden Dauer äußerst kurzweilig und sehr angenehm. Die Art und Weise, wie hier „Glaube“ ausgelebt wird hat uns sehr beeindruckt. Das wirklich traurige ist, dass wir uns von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Kirchengemeinde tatsächlich willkommener gefühlt haben, als es jemals in unserer Heimatgemeinde der Fall gewe sen ist. Und tatsächlich gingen wir hinterher mit einem sehr positiven Gefühl zu unserem Auto. – nicht unbedingt „religiöser Natur“, aber einfach nett! Ich kann verstehen, warum „Kirche“ in den Staaten so gut ankommt.

 

 


Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Chattanooga, da wir rechtzeitig um 17:30 Uhr zu unserer Dinnerfahrt in einem historischen Zug da sein wollten – und wir lagen wirklich gut in der Zeit…. als wir plötzlich bemerkten, dass Chattanooga wieder in einer anderen Zeitzone liegt und es dort bereits eine Stunde SPÄTER ist. Dennoch schafften wir es, um 16:45 Uhr an unserem Hotel, dem Chattanooga Choo-Choo – einem zum Hotel umgebauten Bahnhof, anzukommen. Da wir nicht wussten, wie lange wir bis zum Eisenbahnmuseum brauchen, checkten wir die Reservierung- um dann aus allen Wolken zu fallen:

Unsere Planung sah nämlich lediglich ZWEI Übernachtungen in Nashville vor – sprich: wir hätten bereits GESTERN in Chattanooga eintreffen sollen. Leider hatten wir uns vertan und sind aus irgendeinem unerfindlichen Grund eine DRITTE Nacht in Nashville geblieben.
Das bedeutete leider auch, dass unsere Dinnerfahrt EBENFALLS gestern gewesen wäre und auch unsere Hotelübernachtung im Choo-Choo GESTERN gewesen wäre und wir HEUTE bereits einen Ort weiter sein müssten. Nachdem wir auf dem Parkplatz des Choo-Choo mal eben kurz ausgerastet sind, mussten wir ja irgendwie eine Lösung finden.
Aber was tun? Direkt weiter fahren nach Blue Ridge, wo wir eigentlich hätten sein sollen? Das verpasste Zugdinner war schon schlimm genug, aber dann auch noch das Choo-Choo versäumen? –immerhin hatten wir uns hier ein ganz besonderes Hotelzimmer gebucht…..
Nadine marschierte also direkt in die Lobby und muss wohl ziemlich verzweifelt ausgesehen haben, denn der wirklich nette Mitarbeiter, dem sie unser Problem schilderte, verschwand kurz nach hinten zu seinem Chef, kam zu uns zurück und erklärte uns, dass sie die Buchung einfach auf HEUTE ändern und wir unser Zimmer trotzdem bekommen. Im Klartext haben sie uns letztendlich einfach eine zweite, kostenlose Nacht geschenkt, denn gestern Nacht stand das Zimmer ja sinnlos leer!


Doch was tun mit der Suite, die wir für heute Nacht in Blue Ridge gebucht hatten? – das Büro dort konnte ich telefonisch nicht mehr erreichen, doch auf der Bandansage war eine Notfallnummer angegeben. Und hier konnte ich tatsächlich eine sehr nette Dame erreichen, die für unser Problem ein offenes Ohr hatte. Und auch hier stornierte sie kostenlos unser Zimmer für heute und buchte uns kostenlos auf morgen um. GLÜCK GEHABT!

Letztendlich ist uns „lediglich“ das Dinner im historischen Sonderzug entgangen – ok, ich muss echt sagen, dass mich das sehr ärgert, da ich mich wirklich SEHR darauf gefreut hatte- aber wenigstens haben wir mit den Hotels nochmal Glück gehabt!

Das wirklich tragische ist: gestern Nachmittag funktionierten „komischerweise“ unser Keycards im Hotel in Nashville nicht mehr – und da habe ich sogar kurz überlegt, ob wir uns vertan haben – aber da der Mitarbeiter an der Rezeption die Karte einfach wieder aktivierte, dachte ich mir nichts weiter dabei und sah auch nicht mehr in unseren Reiseunterlagen nach. ARGH!

Statt im Zug aßen wir nun im Restaurant des Choo-Choo, was auch was hatte. Und dafür können wir jetzt wenigstens noch im Zug schlafen, denn das besondere Zimmer was wir gebucht haben ist ein echter Bahnwaggon, der zu einem Hotelzimmer umgebaut wurde und sogar noch auf dem alten Bahngleis des Bahnhofs steht.

Morgen früh fahren wir dann einfach mal zum Eisenbahnmuseum – vielleicht haben wir hier ja auch noch ein wenig Glück und können noch was erleben….

Ein turbulenter Tag also, der aber nach einem wirklich derben Schock noch relativ glimpflich ausgegangen ist!

Schreibe einen Kommentar